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DORMAGO

Robert Küppers tanzt im eiskalten Parkhaus

14.04.2019 / 17:31 Uhr — Dormago / duz

Wie Dr. Robert Küppers an diese Rolle kam, ist dem in Nievenheim lebenden Bildenden Künstler selbst nicht so klar: "Wohl wie die Jungfrau zum Kinde." Als leidenschaftlicher Tänzer brachte er jedenfalls die besten Voraussetzungen mit. Nun ist er der geniale Darsteller eines in der Nacht tanzenden Parkhauswächters, der nicht vermutet, dass er beobachtet wird. Das Musikvideo stellt den Song "Behind The Fog" der Band Kubrik vor.

Bei seinem ersten Tanzsolo in der Studiobühne Köln hatte Küppers vor einiger Zeit eine Frau kennengelernt. Im Gespräch war keine Rede vom Musikvideo, aber es dauerte nicht lange, bis er eine entsprechende Anfrage erhielt. Gesucht wurde für eine professionelle Produktion ein nicht mehr ganz so junger Mann, der nachts durch ein Parkhaus tanzt. Ohne tatsächlich zu wissen, was auf ihn zukommt, ließ der Pensionär sich darauf ein. Und bekam bald drauf Besuch von Regisseur Michael Binz, der nach eigener Beschreibung Filme und Katzen liebt. Letztere spielten indes bei dem Tanzprojekt keine Rolle.

Küppers und der 1987 in Köln-Ehrenfeld geborene Binz, vielfach ausgezeichnet für originelle Kurzfilme, unterhielten sich drei Stunden lang. Die Neigung zur Zusammenarbeit wurde konkret, es folgte das Gespräch mit einer Choreographin im Tanzstudio - und dann der Dreh an einem Sonntag. Küppers: "Es war saukalt, geradezu eisig, der Wind blies heftig. Und wir waren erst morgens um 5 Uhr fertig." Trotz der Anstrengungen war der Nievenheimer fit: "Es gab ja zwischendurch Suppe, und ich stand unter Adrenalin." Das zehnköpfige Team mit Visagistin, Beleuchter und weiteren Fachkräften drehte überall, auch in den ölig, muffigen Ecken des Parkhauses. Robert Küppers musste sich ständig zwischen den Kameraschienen bewegen und tanzen. Dabei gab es zumeist klare Anweisungen zum richtigen Drehen von Beinen und Oberkörper. In anderen Szenen durfte er sich frei entfalten. Lachen war nicht erlaubt. "Es gibt nur einen Schmunzler am Schluss im Kassenhäuschen." Mitsingen war natürlich auch nicht zulässig - obwohl die Musik durchaus dazu einlädt.

Das Ergebnis nach Sichtung des umfangreichen Materials und dem Videoschnitt in Berlin ist gelungen - auch wenn einige Szenen nicht vorkommen, in denen "ich mich richtig verausgabt habe". Doch das stört Robert Küppers nicht weiter. Er ist froh, dass der Beitrag seit einigen Wochen öffentlich zu sehen ist: "Für mich war es eine bereichernde Erfahrung. Das würde ich sicher wieder machen." Er mag auch die Musik, zu der "man schön tanzen kann." Pressefotos